Das Schiff der tausend Puppen

Wir hatten im Frühjahr 2017 ursprünglich in Planung einen Ausflug samt Hund zum Garda See zu machen. Aufgrund schlechtem Wetter und einer freien Woche Urlaub im Februar suchten wir aber nach einer günstigen Winterkreuzfahrt. Wir waren ja mehr wie angefixt von unserem MSC Fantasia Urlaub.

Zur Auswahl standen jeweils die gleiche Route, aber mit einer anderen Reederei. Wir hatten die Wahl zwischen der MSC Splendida, die quasi baugleich zur MSC Fantasia ist, und der Costa Mediterranea. Nach langem hin und her wollten wir eine andere Reederei probieren und wir entschieden uns für Costa. Zudem war die Reise hier noch etwa 80 € günstiger. Das Costa Schiff war ein Stück kleiner als die MSC Splendida und die Schiffe waren grundsätzlich unterschiedlich eingerichtet. Wobei uns das Costa Design von Beginn an nicht gefallen hat, das war für uns dann aber eher zweitrangig.

Gebucht hatten wir eine Außenkabine, aber auch hier hatten wir das Glück, ein kostenloses Upgrade von Costa auf eine Balkonkabine zu erhalten. Da diesmal kein Bustransfer dabei war, sind wir mit dem Auto direkt nach Savona gefahren, es gibt dort die Möglichkeit das Auto direkt bei Costa abzugeben, gekostet hat das knappe 80€ für 7 Tage.

An Tag 1 ging es dann von Savona aus nach Neapel. Wir hatten bescheidenes Wetter, in Neapel und auch unterwegs hat es geregnet, man darf aber natürlich im Februar nicht das heißeste Wetter erwarten, daher konnten wir uns gut damit abfinden. In Neapel machten wir uns zu Fuß auf den Weg durch die Stadt, am Castel Nuovo vorbei, und sind auf dem Rückweg an der Küste entlang spaziert. Bevor es retour auf das Schiff ging, besuchten wir noch die Castel Dell’Ovo, direkt am Meer. Sehr beeindruckend. In Neapel ist zudem eines meiner liebsten Urlaubsfotos entstanden, das für mich an einem verregneten Tag ein wenig Farbe mit reinbringt.

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An Tag 2 ging es nach Palermo in Sizilien. Da wir auch hier eher Pech mit dem Wetter hatten, entschieden wir uns eine kleine Busrundfahrt zu machen, damit wir einen Eindruck von Palermo bekommen. Nach einem Snack und einem Kaffee ging es dann auch schon wieder retour auf das Schiff.

Am dritten Tag unserer Reise kamen wir in La Valletta in Malta an und wir hatten, man mag es kaum glauben, ein Riesenglück und die Sonne hat uns von Frühmorgens verwöhnt. Da ich aufgrund eines eingeklemmten Nervs zu Fuß eher wie ein Senior unterwegs war, entschieden wir uns erneut für eine Busrundfahrt. Hier bekamen wir recht viel von Malta zu sehen und konnten zwischendurch auch mal aussteigen, um zu fotografieren und die Gegend auf sich wirken zu lassen. Für uns ein toller Tag und Malta wird von uns auf jeden Fall nochmals besucht, so viel steht fest. 🙂

An Tag 4 genossen wir die Annehmlichkeiten des Geisterschiffs, denn wir hatten einen Seetag und konnten unser Getränkepaket etwas strapazieren und ließen uns von der Bordanimation unterhalten. Die Costa Mediterranea ist im venezianischen Stil eingerichtet und in allen Farben, die der Regenbogen hergibt, wer also an Epilepsie leidet, sollte lieber ein neutraleres Schiff wählen. Jedenfalls ist es gewöhnungsbedürftig, das wussten wir aber. Zum venzianischen Stil dürfen natürlich Masken und Skulpturen nicht fehlen. Nach 3 Whiskycola kann man sich allerdings schon mal erschrecken, wenn einen wieder irgendetwas von der Wand  aus anstarrt, aber gut…;)

Weiter ging es nach Barcelona (Tag 5), wie bereits bei der ersten Kreuzfahrt besuchten wir die Stadt in Katalonien. Diesmal hatten wir aber mehr Zeit und konnten uns somit auf den wunderbaren Markt Mercat de la Boqueria sowie die Sagrada Familia konzentrieren. Kaum zu glauben, wie sauber diese Stadt ist. Kein Vergleich zu Palermo, Rom, oder Neapel.

Am letzten Reisetag ging es dann nochmal in das schöne Frankreich, und zwar nach Marseille. Das Wetter hat Gott sei Dank gehalten, so stand einem schönen Stadtbummel nichts im Wege.

Am letzten Tag kamen wir dann Morgens wieder in Savona an und es ging mit dem Auto retour nach Hause.

Fazit: Wir haben die Reise genossen und hatten sehr viel Spaß. Wir waren sehr verwundert, dass das Schiff wirklich voll mit jungen Leuten, vorrangig Italienern, war und dementsprechend jeden Abend eine Bombenstimmung auf dem Schiff geherrscht hat. Genauso wurde man vom Animationsteam super unterhalten. Es sollte Abends nicht nur bei den sehr abwechslungsreichen Shows  bleiben, die Tänzer und Sänger starteten meist ab 23 Uhr noch mit 90s oder Abba Shows im Club L’Isoballa. Das müssen wir Costa hoch anrechnen, dermaßen gute Unterhaltung fanden wir bei MSC nur in absgespeckter Variante.

Zu den neutralen, bzw. eben negativen Dingen habe ich folgende Punkte. Das Essen im Buffetrestaurant war fast ungenießbar und wir sind nicht die Gourmets unter den Kreuzfahrern. Teilweise wusste man nicht, was das Essen überhaupt darstellen soll und Zeit die Miniaturschilder zu lesen hatte man nicht, da man von hinten bereits von hungrigen Italienern mit ihren Gabeln gepiekst wurde. Dafür war das Essen Abends im a la Carte Restaurant aber immer prima. Das Schiff leider ist zwar schon älter aber sehr gepflegt, leider stieg einem ein penetranter Muffgeruch in die Nase, das funktioniert bei MSC auch besser. Die Betten waren unbequem und die Klimaanlage defekt.

Alles in Allem hatten wir Spaß, haben uns aber in Zukunft doch wieder für MSC entschieden. Dazu aber mehr im nächsten Bericht, da geht es nämlich mit der MSC nach Island.


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